Der Offsetdruck gehört zu den sogenannten indirekten Druckverfahren. Die Druckform erscheint flach und das Druckbild wird nicht direkt von der Druckform (Druckplatte) auf das Papier übertragen, sondern indirekt mittels eines Gummituchzylinders.
Druckformen im Offsetdruck
Die Druckformen des Offsetdrucks bestehen aus doppelt beschichteten Aluminiumplatten. Beide Schichten unterscheiden sich in einer wesentlichen physikalischen Eigenschaft – die obere Schicht ist
wasserabweisend (hydrophob) und damit farbfreundlich, die untere Schicht ist wasserfreundlich (hydrophil). Das Druckbild wird durch Belichtung auf die Platte übertragen. Die Belichtung wirkt auf
die hydrophobe Schicht destabilisierend, sodass die belichteten Teile der Beschichtung im Entwicklerbad abgetragen werden können. Unbelichtete und damit stehen gebliebene Teile der hydrophoben
Schicht dienen durch ihre farbfreundliche Eigenschaft im späteren Druckgang der Farbübertragung.
Farben im Offsetdruck
Die Hauptfarben des Offsetdrucks sind Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Oft werden diese Druckfarben auch als Cyan, Magenta, Yellow und Black – oder kurz cmyk – bezeichnet. Zu druckende Farben
werden vor Ausgabe der Druckplatten in diese vier Grundfarben aufgespalten, weshalb es für jede Farbe eine eigene Druckplatte gibt. Nicht selten hört man daher auch den Namen Vierfarbdruck im
Zusammenhang mit dem Offsetdruck. Sonderfarben – auch Schmuckfarben genannt – erhalten auch je eine eigene Druckform.
Rasterung
Um im Offsetdruck aus nur vier Volltonfarben alle Halbtöne und Farbabstufungen einer Fotografie reproduzieren zu können, bedient man sich der Rasterung. Rasterung bezeichnet den Prozess der
Zerlegung in Bildpunkte. Betrachtet man ein im Offsetdruck gedrucktes Bild durch eine Lupe, sieht man deutlich, dass das Motiv aus Einzelpunkten aufgebaut ist. Die Erzeugung von Halbtönen erfolgt
nun durch Rastermodulation: Dunkle Flächen werden durch größere Bildpunkte repräsentiert, hellere Flächen durch kleinere Punkte (amplitudenmoduliertes Raster oder auch AM-Raster). Was aus
gewöhnlicher Leseentfernung wie ein Farbverlauf anmutet, wird also durch unterschiedliche Rasterpunktgrößen simuliert. Statt der Größe der Rasterpunkte kann man auch die Häufigkeit gleich großer
Rasterpunkte in einer Rasterzelle variieren (frequenzmoduliertes Raster oder FM-Raster). Mischformen aus beiden Rasterverfahren sind im Offsetdruck auch möglich.
Der Druckprozess im Offsetdruck
Der Offsetdruck ist ein Verfahren, dass mit Druckzylindern (Walzen) arbeitet. Die Druckform oder Druckplatte wird auf den Druckformzylinder aufgebracht. Neben diesem Zylinder befinden sich das
Wasserwerk und das Farbwerk; ebenfalls Walzensysteme. Durch das Feuchtwerk wir der Druckformzylinder zuerst befeuchtet. Anschließend wird die Druckfarbe mit dem Farbwerk auf die befeuchtete
Platte aufgebracht. Hier wird die Wichtigkeit der Druckform-Beschichtung deutlich – hydrophobe und hydrophile Stellen nehmen je nach Eigenschaft Feuchtmittel oder Druckfarbe auf. Auf den
befeuchteten und eingefärbten Druckzylinder folgt der Gummituchzylinder. An dieser Stelle wird das indirekte Druckprinzip deutlich: Das Druckbild wird vom Druckzylinder auf den Gummituchzylinder
übertragen und der Gummituchzylinder überträgt das Druckbild schließlich auf den Bedruckstoff, das Papier. Das ist unter anderem deshalb notwendig, damit kein Feuchtmittel auf den Bedruckstoff
gelangt. Unterhalb des Gummituchzylinders befindet sich ein Gegendruckzylinder, der den Papierbogen führt und gleichzeitig ausreichend Gegendruck aufbaut, um Bedruckstoff und Gummituch
zusammenzubringen. Die hier beschriebenen Walzensysteme im Offsetdruck werden unter dem Begriff Druckwerk zusammengefasst. Da das Druckbild in Druckfarben aufgespalten wurde, muss dieser Vorgang
für jede Farbe in je einem Druckwerk wiederholt werden. Ausgeklügelte Führungssysteme transportieren den Papierbogen von Druckwerk zu Druckwerk, sodass nacheinander die Einzelfarben auf den
Papierbogen aufgebracht werden. Die Qualität des Druckbilds ist daher stark abhängig von der Präzision des Zusammendrucks.
Quelle: druck-in-deiner-stadt.de