Cellophanierung
Bei der Cellophanierung oder Folien-Kaschierung handelt es sich um eine Veredelung von Druckbogen durch den Überzug von Glanzfolien oder Mattfolien, die auch einen mechanischen Schutz der
Drucksache bieten. Dabei wird die Folie unter zu Hilfenahme eines speziellen Klebstoffs auf den Druckträger (meist schon bedruckt) unter Wärmeeinwirkung und Druck (Papierbogen durchläuft eine Art
Kalander) aufgebracht. Eine weitere Möglichkeit Druckbogen zu cellophanieren bieten die Thermokaschierfolien, die bereits mit einer heißsiegelfähigen Klebeschicht versehen sind. Neben glatten
Folien, können auch Folien mit Struktur (z. B. Ledernarbung, Leinenstruktur oder Granulat) zum Einsatz kommen. Die meisten Folien sind recycelbar in der Papier-, Karton- und Pappeproduktion. Um
unangenehme Überraschungen nach der Folien-Kaschierung zu vermeiden, ist bei Verwendung von Sonderfarben (besonders dunkele Blau- und Violetttöne) auf die Echtheit (Spiritus- und Nitro-Echtheiten
müssen gegeben sein) der Farbe zu achten.
UV-Lackierung
Die UV-Lackierung besteht ausschließlich aus Festkörpern. Bestandteile sind Acrylat-Oligomere, Acrylat-Prepolymere und Fotoinitiatoren. Der UV-Lack wird deshalb nicht getrocknet, sondern unter
Einwirkung von UV-Strahlung ausgehärtet. Die gesamte Lack-Masse wird dabei innnerhalb von wenigen zehntel Sekunden strahlungs-chemisch durch Polimerisation vernetzt. Der vollends vernetzte
Lackfilm bringt einen hervorragenden Glanz und Scheuerschutz. UV-Lackierungen können im Flexodruck und Siebdruck (dickere Farbschicht) aufgebrachtwerden. Im Offsetdruck werden UV-Lacke im in
einem speziellen Lackwerk aufgebracht, das dem Druckprinzip des Flexodrucks folgt.
Dispersionslackierung
Matte, seidenmatte und glänzende Dispersions-Lacke verfügen über einen Festkörperanteil von etwa 40%, daneben ist Wasser ein weiterer Hauptbestandteil, was zur Bezeichnung Wasserlack führt. Die
Trocknungseigenschaften von Dispersionslacken ist rein physikalisch durch Wegschlagen der Festkörper im Papier und Verdunstung des Wassers. In Druckmaschinen kommen häufig IR-Trockner (Infrarot)
zum Einsatz - verbunden mir einer langen Auslage, sind die Druckbogen meist schon in der Auslage nahezu trocken und abriebfest, und bieten daher beste Vorraussetzungen für eine zügige (meist nach
nur einer Stunde) Weiterverarbeitung. Dispersionslacke neigen zu geringerer Vergilbung als herkömmliche Öldrucklacke. Matte oder seidenmatte Dispersionslacke neigen bei mechanischer Beanspruchung
zur Streifenbildung - der Lack wird dadurch geglättet und es werden leicht glänzende Scheuerspuren sichtbar.
Heißfolienprägung
Bei der Heißfolienprägung handelt es sich um ein Hochdruck-Verfahren. Hier wird mit Hilfe eines Messing- oder Magnesium-Stempels eine aus mehreren Schichten bestehende Heißprägefolie auf den
Bedruckstoff aufgebracht . Dazu sind Temperaturen zwischen 80 und 220 °C nötig um die Folie einerseits vom Folienträger zu lösen und andererseits die Folie haftend auf das Papier zu bringen.
Heißfolien-Prägungen stehen nicht erhaben, lassen sich aber in ihrer Haptik als leichte Tiefprähung spüren. Sie haften auf fast allen Bedruckstoffen - außer auf Polypropylen-Beschichtungen
(Cellophanierung) und UV-Lackierungen, bei denen die Heißfolien-Prägung vor dieser veredelung erfolgen sollte. Zur Verfügung stehen glänzende oder matte Folien in Metallic-Farben (z.B. Gold,
Silber), verschiedenen Farb-Pigmenten, Multicolor (z.B. „Rainbow“), Perlmutt, farblos sowie Diffraktions-Folien und Hologramm-Folien.
Blindprägung
Für die Blindprägung benötigt man eine Gravur und eine Matrize, welche unter hohem Druck an speziellen Maschinen (zum Beispiel Stanzmaschinen zur Packmittelherstellung oder Buchdruckmaschinen)
die Prägung im Papier erzeugen. Am besten kommen mittelstarke Motive zur Geltung, da hier der Effekt (Schattenwirkung) am größten ist. Die verwendeten Papiere und Kartons sollten möglichst glatt
sein (eine Prägeeignung ist von Vorteil). Man unterscheidet zwischen Hochprägungen (das Präge-Motiv ist erhaben), Tiefprägungen (das Präge-Motiv ist vertieft), mehrstufigen Prägungen (im Motiv
gibt es unterschiedliche Präge-Ebenen) und Reliefprägungen (hier entsteht ein räumlicher Effekt mit dreidimensionalen Charakter). Bei Hoch-Prägungen von Schriften oder Motiven, welche die gleiche
Kontur haben wir die Prägegravur, ist der Effekt der Schattenwirkung nicht gegeben - hier erfüllt die Prägung lediglich den Zweck, die Haptik der Drucksache zu verändern.